Menorca
Im September 2000 führte unser Urlaubsweg nach Menorca. Das Klima ist zu dieser Zeit sehr angenehm. Nicht so unerträglich heiß, wie im Juli, aber trotzdem noch eine sehr gute Badezeit am noch warmen Mittelmeer.Menorca ist die drittgrößte Baleareninsel. Sie liegt 34 km östlich von Mallorca und zeichnet sich durch mehr Ruhe und Grün als ihre Nachbarinseln aus. Die lange und bewegte Geschichte kann man überall erleben. Ein besonderes Merkmal dafür sind die zahlreichen Fundamente aus der Bronzezeit, sowie die Gebäude aus der ehemaligen britischen Belagerung. Diese hat auch eine florierende Ginproduktion und englischen Einfluss auf den Inseldialekt hinterlassen.
Wir verbrachten unseren Urlaub im Ferienort S'Algar. Dies ist ein künstlich angelegter Ort, mit zwei größeren Hotelanlagen, aber hauptsächlich besteht S'Algar aus sehr vielen einzelnen Bungalows und Appartementhäusern. Die Atmosphäre ist deshalb wirklich sehr angenehm und hat gar nichts von den sonst so üblichen Bettenburgen. Es ist bei den meisten großen deutschen Reiseveranstaltern möglich einen Aufenthalt hier entweder als Hotelzimmer mit Halbpension oder im Appartement mit Selbstverpflegung zu buchen. Wir hatten uns für die Selbstverpflegung entschieden und ein Appartement in einem wunderschön schattig gelegenen Haus zugewiesen bekommen. Sämtliche Anlagen, wie die kleine Bimmelbahn (der S'Algar Express), die verschiedenen Swimmingpools der einzelnen Hotels, Sportmöglichkeiten, Poolbars, Supermärkte usw. dürfen von allen S'Algar Bewohnern genutzt werden. Wir können diese wunderschöne Urlaubsatmosphäre von S'Algar nur weiterempfehlen.
S'Algar ist von einer felsigen Küste umgeben, so dass Baden im Meer nur über einige Einstiege ins Meer möglich aber nicht so schön ist. Es wird aber ein kostenloser Schattelbus zum großen Sandstrand nach Punta Prima angeboten. Ein besonderer Geheimtipp ist allerdings die kleine wunderschöne Bucht im nur 15 Gehminuten entfernten Nachbarort Alcalfar. Diese zieht sich bis tief in den Ort hinein und ist sehr flach abfallend, also besonders gut für Familien mit Kindern geeignet. Wer noch ein bißchen weiter wandert in Richtung des nahe liegenden Turms, wird nicht nur mit einem wunderschönen Blick auf S'Algar belohnt, sondern auch mit einer noch kleineren aber besonders schönen und einsam gelegenen Badestelle.
Viele Ausflüge führten uns nach Maó, die Hauptstadt von Menorca, da sich hier auch der größte Busbahnhof befindet, von wo aus man in fast jede Ecke der Insel per Bus fahren kann. So kann man Menorca auch gut ohne Mietwagen erkunden. Sie hat etwa 25.000 Einwohner und ist eine moderne lebendige Stadt, mit einem großen natürlichen Hafen. Vielen Gebäuden sieht man den georgianischen Baustil der Britischen Besatzungszeit an. Am besten lässt sich Mao zu Fuß erkunden. Man kann ruhig durch die vielen kleinen Gassen schlendern, und dabei die Architektur der historischen Gebäude betrachten.
Übrigens wurde die Mayonnaise unter französischem Einfluss hier erfunden und nach Maó benannt.
Ciutadella war die frühere Hauptstadt der Insel. Heute ist sie nur noch die zweitgrößte Stadt Menorcas und keinesfalls weniger besuchenswert als Maó. Sie ist ruhiger und beschaulicher. Auch hier erkundet man die alten Gebäude und die Gassen mit den vielen Geschäften am besten zu Fuß. Bekannte Souvenirs von Menorca sind übrigens der einheimische sehr gut schmeckende Käse, sowie die inseltypischen Sandalen deren Sohlen aus alten Autoreifen hergestellt werden.
Der wohl schönste Ort Menorcas ist Binibéquer Vell. Die vielen unglaublich schmalen Gassen mit den fast kitschig wirkenden Häusern bieten ein malerisches Motiv nach dem anderen. Auf dem Weg von Punta Prima nach Binibéquer Vell finden sich einige schöne Badestrände und wunderschöne Blicke aufs blaue Mittelmeer.
Im Gegensatz zu seinen Nachbarinseln befinden sich auf Menorca viele Rückbleibsel aus der Bronzezeit. Am bekanntesten für die Insel sind die T-förmigen Taulas. (Hier ein Bild aus Trepuco nahe Maó.) Das älteste noch erhaltene überdachte Gebäude Europas Naveta d'es Tudons befindet sich auf Menorca.
Vom belebten Ferienort Cala en Porter aus kann man entlang der Küste zu den berühmten Cales-Höhlen wandern. Während man einige davon gegen Eintritt besichtigen kann, wohnen in anderen noch heute Hippies. Der Ort Cala en Porter selbst liegt an einem Sandstrand, der allerdings nur über viele Stufen erreichbar ist. Die Straßen in diesem Gebiet verlaufen zum Großteil sehr steil, was gemütliche Wanderungen sehr anstrengend macht.
Viele weitere Sehenswürdigkeiten Menorcas konnten wir in den zwei Wochen auf der Insel leider nicht mehr besuchen. Aber wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal hier.